Lajos‘ Geheimnisse: Vereine in Ungarn

Grundregeln, Satzung, Dokumente

Die Zuständigkeit der Gerichte ist seit dem politischen Wechsel 1990 genau geregelt. Die Vorschriften werden zwar manchmal ergänzt und modifiziert, aber im Großen und Ganzen sind sie komplett und funktionsfähig. Und wo evtl. bestimmte Vorschriften fehlen, tritt automatisch das ungarische Bürgerliche Gesetzbuch in Kraft.

Was muss man wissen, wenn man einem Verein beitritt bzw. im Leitungsgremium Platz nimmt? In erster Linie muss man sich der Verantwortung bewusst sein, man arbeitet in einer Gruppe im Interesse eines gemeinnützigen Ziels – sei das Tierschutz, Wohltätigkeit, Sport oder Kultur.

Ein Verein — sei er gemeinnützig oder nicht — muss sich immer bei Gericht als juristische Person registrieren lassen. Das Gericht verlangt manchmal in offiziellen Schreiben Daten und Protokolle. Kommen die nicht an oder entsprechen nicht den gesetzlichen Vorschriften, zieht dies weitere Korrespondenz, evtl. einen juristischen Prozess, ja, sogar Strafe nach sich!

Was geschieht, wenn die Ziele seitens des Vereins nicht korrekt erreicht werden, finanzielle Missverständnisse oder persönliche Streitigkeiten auftauchen? Die Antwort, es ist am besten, Unstimmigkeiten innerhalb des Vorstands oder des Vereins direkt zu klären. Denn wenn diese Probleme an das zuständige Komitatsgericht gelangen, wird das Vereinsleben für lange Zeit vergiftet. Man kann sich zwar darauf berufen, man leiste eine freiwillige Tätigkeit und man kann austreten, wenn man will, doch das stimmt nicht ganz – ist man Mandatsträger im Verein, kann man zur Verantwortung gezogen werden!

Beginnend mit dem evtl. wirtschaftlichen Ergebnis bis zur exakten Buchhaltung und der offiziellen Korrespondenz samt Protokollen wird dann alles untersucht – ganz wie bei einer polizeilichen Ermittlung.

Unterlagen der einzelnen Veranstaltungen, Meldungen des Kassenprüfers und Unterschriftsleistungen sowie die Anwesenheitslisten sind manchmal maßgebend. Bei den Jahresversammlungen sind die fristgerechte Einladung und die genaue Bekanntgabe der einzelnen Tagesordnungspunkte wichtig. Entscheidungen erfolgen in der Regel mit einfachem Mehrheitsbeschluss, bei manchen Entscheidungen ist sogar eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.

Die Verantwortung des Vorstands liegt auch darin, dass die einzelnen Mitglieder wissen, wie ihre Pflichten, Rechte und Aufgaben aussehen. Haben z.B. alle Mitglieder ein aktuelles Exemplar der Satzung erhalten…. und verstanden?

Mitglieder sollen sich in ihrem Verein wohlfühlen und spüren, dass ihre Ideen und Vorstellungen berücksichtigt und wo möglich verwirklicht werden! So wird ein Verein perfekt funktionieren!

Lajos Káposzta – 0036209466727

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