Als der heute 64-jährige Farkas P. Jozsef im Jahre 2006 die Idee hatte, eine Einrichtung für Bedürftige Menschen in seiner Heimatstadt Kecskemét zu errichten, hätte er es sich vermutlich nicht träumen lassen, welchen Erfolg die von ihm gegründete Institution zu verzeichnen haben würde. Aus der Vision des ehemaligen Redakteurs und Journalisten hat sich im Laufe weniger Jahre eine Organisation entwickelt, die aus dem sozialen Leben in Kecskemét nicht wegzudenken ist.
Im Karoly Wojtyla Barátság Központ, kurz: Wojtylaház, arbeiten acht festangestellte Mitarbeiter, die von rund 500 (!!!) Ehrenamtlichen unterstützt werden. Namensgeber ist der in Polen als Karoly Wojtyla geborene Papst Johannes Paul II, mit dessen Geburtsstadt Wadovice bei Krakau nun durch die Initiative des Wojtylahauses eine Städtepartnerschaft besteht.
Etwa 100 Menschen, die täglich das Wojtylaház aufsuchen, erhalten eine warme Mahlzeit, die hier kostenlos verteilt wird. Kecskeméter Firmen, Kirchen, Vereine und Privatpersonen spenden die für die Zubereitung nötigen Gelder und Lebensmittel. Für nur 20.000 Forint kann auf diese Weise ein warmes Essen für 100 Personen organisiert werden. Das Wojtylahaus verteilt das Essen von Montag bis Samstag, Sonntag ist zwar geschlossen, aber die Bedürftigen können sich am Samstag doppelte Portionen abholen, so dass ein warmes Essen auch für den Sonntag gesichert ist.
Ein besonderes Event findet alljährlich zwischen dem 24. Dezember und dem Neujahrstag statt. An diesen Tagen findet die große Essenausgabe in einem großen Zelt auf dem Rathausplatz in Kecskemét statt, hier finden sich täglich zwischen 350 und 400 Menschen ein, denen diese Essenzuteilung eine bescheidene Weihnachtsfreude ist. Wer einmal die Freude und die Dankbarkeit dieser Menschen hat miterleben dürfen, wird sich gerne weiterhin für diese gute Sache einsetzen – wie die Autorin:
Cornelia Rückriegel
Weitere Infos unter www.wojtyla.hu