Müll, Müllabfuhr, Müllentsorgung

Immer vielfältiger und kompletter

In Ungarn entwickelt sich das System der Abfallentsorgung seit dem politischen Wechsel 1990 ständig. Das Erbe des Kommunismus und der sowjetischen Besatzung — vergiftete Erde, gefährliche Mülldeponien, Giftmüll der sozialistischen Großindustrie — wurde in den meisten Orten schon beseitigt.

Die Edukation der Bevölkerung

macht auch große Fortschritte. Vom Kindergarten an wird den Kindern und damit auch ihren Familien beigebracht, wie man mit den verschiedenen Abfallsorten umgehen soll. In den Siedlungen und häufig auch den Einzelhöfen bemühen sich die Behörden um eine effektive Müllabfuhr und -verarbeitung.

Die mitwirkenden Haushalte

sind dabei unentbehrlich. Die staatliche Müllverarbeitungsfirma Mohu tut für die Erklärung der einzelnen Schritte und Möglichkeiten viel. So werden Familien und Firmen rechtzeitig informiert, wo wann welche Abfallsorten abgeliefert werden, was das kostet (häufig in der Gebühr inbegriffen) und wo die Müllsäcke zu erhalten sind.

Die Bestellung der Müllabfuhr

ist nur in den Kreiszentralen, persönlich möglich. Bevollmächtigte können benannt werden. Dabei müssen Wohn- oder Benutzerrecht in der Immobilie nachgewiesen werden — mit Wohnsitzkarte, Wohnvertrag, Besitzerbescheinigung, Unternehmernachweis usw. Man muss angeben, wie groß die Kapazität der Mülltonne ist, die man in Anspruch nimmt. Rentner, Alleinlebende und geringfügig Verdienende erhalten Ermäßigungen.

Mülltonnen für Haushalte

sollen in den Agrarläden gekauft werden. Es gibt sowohl kleinere als auch größere Tonnen. Auch Container können für Bauschutt, Restmüll, Biomüll usw. bestellt werden. Der Abtransport erfolgt mit den Spezialwagen der Müllfirma, direkt auf die Mülldeponie bzw. Verarbeitungsstelle.

Preise

werden auf Grundlage des Regierungsdekrets 169/2024 (29.VI.) über die Bedingungen für die Erbringung von Dienstleistungen der öffentlichen Abfallwirtschaft festgelegt.

Der Vertrag für einen 60-Liter-Sammelbehälter kann von einer Person abgeschlossen werden, die dauerhaft allein lebt und dies durch eine von der Gemeinde ausgestellte Bescheinigung nachweisen kann.

Ein 80-Liter-Sammelbehälter wird für Grundstücke mit maximal 4 Bewohnern empfohlen.

Für Haushalte

mit mehr als 4 Personen wird ein 110-120-Liter-Behälter empfohlen.

Es muss eine Rechnung mit der Bezeichnung des gekauften Behälters vorgelegt werden, andernfalls ist ein von zwei Zeugen unterzeichnetes Foto des Behälters erforderlich. Der 110-120-Liter-Behälter ist eine Ausnahme von dieser Regel.

Müllselektion auf der Deponie

Selektieren bitte!

In die Haushaltsmülltonne darf man alle Arten von Müll legen, aber in erster Linie Haushaltsmüll, der nicht selektiv zu sammeln ist!

Der selektierte Müll kommt entweder in die Mülltonne mit gelbem Deckel oder in die gelben Tüten, die man beim Kundendienst der Firma Mohu oder auch im Bürgermeisteramt abholen kann.

Was darf hier gesammelt werden?

NUR IN SAUBEREM ZUSTAND

  • Blechdosen (Tierfutter, Konserven, Bierdosen) Aber aufpassen: im letzten Halbjahr gibt es im Handel immer mehr Pfandflaschen, Getränkedosen und Plastiken.)
  • Plastiksachen (Schampooflasche, Verpackung, Yoghurtbecher, Getränkeflaschen – wenn nicht Pfandflasche…)
  • Papier und Prospekte (Getränkekartons, Kopierpapier, Zeitungen, Bücher, Verpackung)
  • Glas, gebrochene und unversehrte Flaschen, Porzellan (wenn nicht Pfandflasche…)

In die Mülltonne und den Müllsack dürfen NICHT kommen:

  • stinkende Sachen
  • gemähtes Gras
  • Äste
  • Tierkadaver
  • Kot
  • Bauschutt

Diese Kategorie sollte man lieber auf die Mülldeponie in der Siedlung transportieren lassen und dort offiziell abgeben.

Hulladékudvar (Mülldeponie) der jeweiligen Gemeinde

Bitte alles in einen großen, eigenen Müllsack packen oder auf den Anhänger aufladen. In gewissen Fällen ist es volumenabhängig. Art des Abfalls ist eigentlich egal aber bitte erkundigen Sie sich vorher! Preis: entweder in der Müllabfuhrgebühr inbegriffen oder wird von der Gemeinde später in Rechnung gestellt.

Neues Pfandsystem

Eine Milliarde Verpackungen recycelt

Nach sechs Monaten Laufzeit verzeichnet das ungarische Pfandsystem mit 100 Flaschen pro Sekunde beeindruckende Rückgabezahlen.

Die sog. REpont-Geschäfte haben – neben den umweltbewussten Kunden – maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Sie erhielten bereits Ausgleichszahlungen in Höhe von 7,2 Mrd. Forint (ca. 17,5 Mio. Euro) vom Recyclingkonzessionär MOHU. Diese Gelder werden für den Betrieb und die Wartung der Leergutrücknahmeautomaten sowie die Säuberung ihrer Umgebung verwendet. In kleineren Geschäften wird die Rückgabe und Lagerung der Getränkeverpackungen bis zur Abholung manuell praktiziert. Anders als in vielen anderen Ländern müssen sich in Ungarn Geschäfte unter 400 m2 nicht verbindlich dem Pfandsystem anschließen. Dennoch ist die manuelle oder automatische Rückgabe bereits in den meisten Ortschaften möglich. Die Verbraucher haben seit Einführung des Systems Gutscheine im Wert von 40 Mrd. Forint in Geschäften eingelöst – zusätzlich zu den Alternativen Überweisungen und Spenden. Diese Entwicklung könnte für Einzelhändler, die sich dem System noch nicht angeschlossen haben, als Motivation dienen.

Im Durchschnitt geben Verbraucher 18 Flaschen oder Dosen pro Transaktion zurück. Der meistgenutzte Automat hat bereits mehr als 1,1 Mio. Getränkeverpackungen gesammelt. Zwischen den Feiertagen erreichte die Zahl der Rückgaben landesweit Rekordwerte und überstieg an mehreren Tagen jeweils 10 Mio. Behälter.

Lajos Káposzta – Eva-Marie Meissner

Wir helfen dabei: 0036209466727

Was passiert mit unserem Abfall?