Ein Buch, das den Leser in das Land der Magyaren entführt. Es beschreibt heiter und manchmal nachdenklich, was einem als Urlaubsgast oder als Einwanderer in Ungarn so alles widerfahren kann. Auch ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Landes darf nicht fehlen. Fröhliches, Schönes – auch weniger Erfreuliches, Licht und Schatten… aber im Land der Lebenskünstler überwiegen die Sonnenstunden.
Wir fragen die Autorin, die in der Nähe von Kecskemét lebende Cornelia Rückriegel, wie es dazu kam, dass sich entschloss, ihre Erlebnisse in Buchform zu präsentieren.
Ja, es ist ein sehr persönliches Buch — erzählt sie. In den letzten, bewegten Jahren habe ich Ungarn sehr gut kennengelernt. Die Puszta, diese Lebensweise bedeuten meine Wahlheimat, die in diesem Buch zum Ausdruck kommt.
- Worauf konzentrieren Sie sich im Buch?
Zuerst beschreibe ich die Puszta: die große Tiefebene. Die Gegend gilt als Reiterland — wenn jemand Pferde mag. Diese unendliche Weite bedeutet mir die Freiheit. Dann kommt es auch zum Hungarikum: Paprika, Weine und rasantem Csárdás-Tanz.
- Klingt das nicht als Klischees? Oder sogar Kitsch?
Für viele nicht! Diese Landschaft und diese Welt, die wir da in unserer Seele schaffen, bedeuten für viele einen idealen Wohnort. Übrigens geht es in meinem Buch auch um das reale Ungarn. Ich muss sagen: Wir haben da alles erlebt. Das Gute und das Böse. Das Böse schockiert, das Gute löscht das Böse aus. Übrig bleibt die Liebe zu dem Land. Ungarn ist so anders, als es besungen wird. Und es ist so schön.
- Praktische Ratschläge für Interessenten?
Ja, diese dürfen auch nicht ausbleiben! In den Kapiteln wie Ausflüge-Nordungarn, Urlaubswoche in der Tiefebene, Pendler zwischen den Welten, Opfer eines Autobahnüberfalls, Hundegeschichten geht es darum.
- Was ist Ihr persönlich beliebtester Ort da?
Schwer zu entscheiden. Als Ausflugsziel kann ich vieles vorschlagen. Hier ist eigentlich innerhalb von einigen Autostunden alles erreichbar. Ich erzähle da vielleicht meine Eindrücke über den Balaton / Plattensee:
Diese riesige Wasserfläche, der größte Binnensee Mitteleuropas, lässt mich begreifen, warum der Balaton auch das ungarische Meer genannt wird. Und ich war in Ungarn!!! Zum ersten Mal! Die Luft schmeckte anders. Das Licht war anders. Alles SCHÖN! Diesig schwimmt eine blasse Wintersonne am hellgrauen Himmel, träge und dunkel plätschert das Wasser, umspielt die Hafenmole. Ein paar Seevögel schaukeln gemächlich auf den weichen Wellen. Es ist noch sehr früh, als ich in Siófok am Hafen stehe und das herrliche Bild in mich einsauge. Ungehindert fliegt der Blick bis an jenseitige Ufer, die Halbinsel Tihany mit ihren markanten Kirchtürmen schiebt sich weit in den See hinein. Trotz der frühen Stunde sind schon Boote unterwegs, vermutlich Fischer. Die sanften Hügel am Nordufer gehen weiter im Südwesten in hohe Berge über, den imponierendsten von ihnen, den Badacsony, kann ich allerdings von meinem Standort aus nicht sehen. Aber ich sehe die Anhöhen, die hinter Balatonfüred ansteigen, und ich bestaune den riesigen Bogen, den der See zwischen Balatonvilagos und Balatonalmádi beschreibt.
- Haben Sie Tipps für Newcomer, die sich für das Leben in Ungarn interessieren?
Ja, grundsätzlich sollte man sich über seine künftige Wahlheimat gründlich informieren und auch mal den einen oder anderen Urlaub dort verbringen, um herauszufinden, wo man sich dauerhaft am Wohlsten fühlen wird. Ungarn ist so vielseitig, dass für nahezu jeden Geschmack und Lebensstil etwas Passendes zu finden ist. Außerdem empfehle ich die Lektüre meines Buches „Willkommen in Ungarn – Auswanderungstipps vom Insider“. Dieser Ratgeber gibt Antworten auf (fast) alle Fragen, die Ungarn-Neulinge bewegen.
Lajos Káposzta