Eine Kirchenruine in der Puszta von Soltszentimre

Pilgerfahrt? Wanderung? Ausflug?

Sagen wir einfach: Die Besichtigung der mittelalterlichen Kirchenruine in der Puszta von Soltszentimre ist einen Ausflug wert. Was sollen wir darüber wissen?

Die Kirche wurde im romanischen Stil, aber schon mit frühgotischen Elementen erbaut. Die Entstehung wird auf Ende des 13. / Anfang des 14. Jh. geschätzt. Man vermutet, dass hier früher eine römische Festung aus dem 3. Jh. stand. Entsprechend der mittelalterlichen Gesetze in Ungarn wollten wahrscheinlich die hier existierenden Dörfer eine gemeinsame Kirche bauen, um hier sonntags eine Messe zu halten.

Schutzpatron der Kirche ist der Sohn des ersten ungarischen Königs, Stefans I. Er hieß Emerich (ung: Imre), der die ungarische Version des Vornamens Heinrich ist. Er lebte von ca. 1007 bis 1031 und starb infolge einer unglücklichen Jagd. Seine Mutter war eine bayerische Königstochter, Gisela, die zur Frau des ersten ungarischen Königs, Stefan I. wurde. Imre wurde etwa 50 Jahre nach seinem Tod, 1083 heiliggesprochen. Er ist das Symbol von Sauberkeit und seelischer Reinheit.

Der Bau ist traditionell von Ost nach West ausgerichtet. Der Turm ist 9 m hoch, die Mauern sind dick, die Fenster schmal. Die Kirche wurde wahrscheinlich in der Türkenzeit, im 16. Jh. demoliert, jedoch nur teilweise abgetragen. Der zur Ruine führende Feldweg ist gut befahrbar! Jedes Jahr, im Herbst, kommen Pilger hierher, die des ersten ungarischen Herzogs Imre/Emerich gedenken wollen.

Lajos Káposzta Reiseleiter. Mehr Info: 0036209466727

Und eine moderne Puszta-Kirche