Herzlichen Glückwunsch an Herrn Dr. Krisztián Ungváry!
Im Namen des deutschen Bundespräsidenten überreichte Botschafterin Julia Gross das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Dr. Krisztián Ungváry.
Damit würdigt der Bundespräsident sein langjähriges Engagement als Wissenschaftler und seinen Einsatz für die Aufarbeitung der Geschichte des 20. Jahrhunderts. „In Ihrer Forschung dazu haben Sie sich mit den vielfältigen, oft tragischen Verflechtungen der deutschen und der ungarischen Geschichte befasst und damit einen unschätzbaren Beitrag zum Verständnis der gemeinsamen Geschichte, aber auch des heutigen Verhältnisses zwischen unseren Ländern geleistet“ würdigte Botschafterin Gross den Einsatz von Dr. Krisztián Ungváry.
Gratulálunk Dr. Ungváry Krisztiánnak!
Németország államfőjének nevében Julia Gross nagykövet a Németországi Szövetségi Köztársaság Érdemrendjének érdemkereszt szalagon kitüntetését adományozta Dr. Ungváry Krisztiánnak. Németország szövetségi elnöke a kitüntetéssel a történész hosszú évekre visszatekintő tudományos munkásságát és a XX. század történetének feldolgozásában játszott szerepét ismeri el. „Kutatásai során nagy figyelmet fordított a magyar és a német történelem számtalan – gyakran tragikus – közös pontjaira és ezzel felbecsülhetetlen érdemeket szerzett abban, hogy megértsük közös történelmünket és egyúttal országaink jelenlegi kapcsolatát is”– méltatta Gross nagykövet Dr. Ungváry Krisztián tevékenységét.
Mitteilung von Dr. Ungváry
Für mich war das die Überraschung des Jahres. Es ist ein gutes Gefühl, ein Land zu haben, das anerkennt, was ich tue. Ich würde es natürlich auch ohne machen, aber es lohnt sich noch mehr. Es wäre schwierig, die Zahl der Menschen aufzuzählen, denen ich dankbar bin: denen, die mich am Laufen halten, die mich zum Lächeln bringen, die mich zum Lachen bringen, die mir bei meinen Forschungen helfen, die mich unterstützen und die mich akzeptieren (und natürlich denen, die mich überwiesen haben). Und wer mich am meisten akzeptiert: meine Frau und meine Kinder. Vielen Dank an Sie alle!
Ungváry Krisztián nyilatkozata
Számomra azt hiszem ez volt az év meglepetése. Jó érzés, hogy van egy ország, amelyik elismeri azt, amit teszek. Enélkül is tenném persze, csak így még nagyobb az öröm. Felsorolni is nehéz volna azt, hogy mennyi embernek vagyok ezért hálás: akik tartást adtak nekem, akik megmosolyogtatnak, akikkel együtt nevethetek, akik segítik kutatásaimat és akik támogatnak és akik elfogadnak (és persze azoknak is, akik felterjesztettek). És aki leginkább elfogad: feleségem és gyermekeim. Köszönet érte mindenkinek!
Leben und Werk
Krisztián Ungváry (Geboren am 30. Oktober 1969 in Budapest) ist ein ungarischer Historiker und Zeitgeschichtler.
Ungváry ist der Sohn des Schriftstellers, Publizisten und Dissidenten Rudolf Ungváry und dessen Ehefrau Éva Monspart und wuchs gemeinsam mit seinen beiden Schwestern in Budapest auf. Schon während seiner Schul- und Studienzeit gewann er mehrere Auszeichnungen für seine geschichtswissenschaftlichen Leistungen. 1993 verbrachte er das Wintersemester dank eines DAAD-Stipendiums in Freiburg im Breisgau, wo er das Freiburger Militärarchiv kennenlernte.
Sein 1998 erschienenes Werk Budapest ostroma (dt. Die Schlacht um Budapest) war in Ungarn ein Bestseller. Die Übersetzungen ins Englische und Deutsche wurden sehr positiv aufgenommen. In Deutschland wurde er 1999 als Kritiker der Wehrmachtsausstellung bekannt, über deren Ausrichtung er sich in mehreren Publikationen kritisch äußerte.
Ungvárys Primärinteresse gilt der Politik- und Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dabei interessiert ihn vor allen Dingen das Verhältnis der Menschen zu ihrer eigenen Geschichte. Daher rührt auch sein Interesse an der Geschichte der Uniformen sowie der Phaleristik (Ordenskunde). Er ist selbst Sammler von Militaria und Mitglied in diesbezüglichen Vereinen.
Sonstiges
Ungváry ist Winzer und anerkannter Verkoster. Er besitzt ein zwei Hektar großes Weingut im Tokajer Weingebiet in Olaszliszka. 1998 gewann er eine regionale Auszeichnung.
Zitat
„Europa hat eine doppelte Vergangenheit: Der Westen hat nur einen Teil der Totalitarismen des 20. Jahrhunderts erlebt. Leider haben westliche Intellektuelle mehr Deutungshoheit über die Geschichte und zeigen manchmal zu wenig Sensibilität für die Opfer des Kommunismus. Ein Demokrat müsste aber die gleiche Distanz zu allen Diktaturen behalten. Die Versuche, eine europäische Erinnerung zu schaffen, ohne die Interessen der Osteuropäer zu berücksichtigen, empfinde ich als geistige Kolonisation.“
– Krisztián Ungváry: Kommentar anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Römischen Verträge
Auszeichnungen
2022: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
Schriften
Budapest Ostroma, Budapest 1998.
Die Schlacht um Budapest. Übersetzung Thomas Zöbelin, Zoltán Imre. Herbig, München 1999, ISBN 3-776-62120-6
A magyar honvédség a második világháborúban. Budapest 2004. — Die ungarische Armee im 2. Weltkrieg
A kitörés — Der Ausbruch der Wehrmacht bei der Belagerung von Budapest 1945. Reportagen und Erinnerungen ehemaliger Wehrmacht-Soldaten.
Zusammengestellt von Lajos Káposzta, Studienkollege von Ungváry an der historischen Fakultät der Budapester Universität ELTE