Ältere Herrschaften
aus Österreich, besser gesagt, aus der Steiermark und Kärnten. Obwohl ihr Durchschnittsalter über 70 Jahre liegt, ist ihre Stimmung wie bei den 20 bis 40-Jährigen! Diese Herren sind Jäger, 6 an der Zahl, die jedes Jahr einige Sommertage in Mittelungarn, nämlich in Bócsa verbringen.
Ein Artikel aus dem Jahr 2014
Wälder, Wiesen, Schilfgürtel bzw. Wein- und Obstgärten. Ein besonders geeignetes Gebiet für die Pirsch auf Rehwild. Unsere Österreicher wissen genau, warum sie Anfang August gerade hierher regelmäßig kommen. Zur erfolgreichen Jagd braucht man nicht nur Glück, sondern auch eine gute Vorbereitung und Organisierung. Wie man heutzutage zu sagen pflegt, perfekte Logistik! Und die Bocsaer Jäger können das gut. Eine Garantie für den Jagderfolg der Gäste!
— Welche Gründe führen einen so erfahrenen Österreicher, in diesen Landstrich? — fragten wir den Leiter der kleinen Gruppe, Herrn Franz Fechter.
Ich habe schon vielerorts in der Welt gejagt, erzählt der stolze Jäger, der an diesem Tag schon 2 Rehböcke gestreckt hat. Ich fahre entweder allein oder mit meinen Kameraden zur Jagd. Wir kommen aus den Alpen und eben deshalb mögen wir die ungarische Tiefebene. Wir haben die Leute sehr gern. Sie organisieren alles perfekt, aber es geht in erster Linie um die persönlichen Kontakte. Ausgesprochen nette Menschen! Nach der Jagd findet immer ein zünftiges Treffen statt. Viele sind ungarndeutscher Herkunft, so klappt es mit der Sprache relativ gut. Ich komme schon 25 Jahre regelmäßig nach Ungarn, aber seit einigen Jahren, jeden Sommer direkt hierher, in die Bocsaer Puszta.
— Wie alt sind Ihre Jagdgenossen, die Sie begleitet haben?
Die Ältesten etwa 84, 83… Der Jüngste wird in fünf Tagen 70. Trotzdem gibt es kaum Fehlschüsse. Das ist auch der Tatsache zu verdanken, dass wir in guter Position waren. Neben uns saß immer ein ungarischer Jäger, der uns zeigte, ob wir auf das eintreffende Wild schießen dürfen. Einer der ältesten ist der ehemalige Siebenbürger Sachse, Richard Soos. Er spricht das in Kinderjahren zu Hause erlernte Ungarische noch relativ gut. Er kommt mit uns, damit wir in der Person eines guten Freundes auch einen „Dolmetscher“ dabei haben…
— Die ungarische Küche hat auch ihren Reiz. Welche seltsamen Speisen haben Sie auf Ihren Weltreisen gekostet?
Das seltsamste, was ich gekostet habe, war Walfisch bei den Eskimos. Wir haben das auf Gas gekocht. Aber in der ungarischen Tiefebene wollen wir immer Pörkölt und Braten essen.
— Wie ist das Ergebnis dieses Ausflugs?
Insgesamt haben wir 16 Rehböcke geschossen. Wir werden die ausgekochten Trophäen in einigen Wochen bekommen. Hoffentlich werden unsere ungarischen Jagdgefährten diesen Besuch erwidern.
Also: Waldmanns heil!
Lajos Kaposzta
Info über Jagdmöglichkeiten in Ungarn: 0036209466727