Lehren der 2-jährigen Gartenarbeit in Ungarn
Was sollen wir in Ungarn machen, wenn wir ein „neues Leben“ beginnen wollen? Einige halten Hunde oder Pferde, Andere erneuern ein altes Bauernhaus, wieder andere schaffen einen schönen Garten. Mit Blumen gibt es kaum Risiko? Sie blühen — oder eben nicht. Aber Obst und Gemüse sind eine andere Sache … man will sie eigentlich essen! Gelingt es aber immer?
Mareike und Christian Niesen
leben 2 Jahren in Ungarn, auf einem Bauernhof (Ung. Tanya) bei Ruzsa, Südungarn. 2023 war das zweite Jahr, in dem sie ihre Fähigkeiten und Talent ausprobierten und ihr eigenes Gemüse und Obst anbauen.
Ich unterhielt mich mit ihnen, das Thema war: Erfahrungen nach zwei Jahren in Ungarn mit unserem Gemüsegarten. Also:
Wie fühlt sich das Ehepaar Niesen im Dezember 2023? Darüber spreche ich mit ihnen (besser ist (auf ihrem Bauernhof)) in ihrem Bauernhof.
Mareike: Wir haben Erfolge und Fehlschläge! Ein Beispiel: Hier, in Südungarn, ist die Lage nicht für alles optimal, man muss also experimentieren. Im April lohnt es sich nicht immer, mit der Saat zu beginnen. Wir wohnen auf einem Bauernhof und der Morgenfrost macht vieles kaputt. Einige Pflanzen wachsen unter einer Glasscheibe, das ist eine gute Dämmung gegen Minus-Grade in der Frühe.
Christian: Helligkeit und Temperatur sind wichtig. Nächstes Jahr werden wir ein bisschen später anfangen. 2023 hatten wir sowieso einen langen Winter. Ich werde ein kleines Gewächshaus bauen und probiere Paprika selbst zu ziehen. Was wir in der beheizten Wohnung vorziehen, muss dann hinausgesetzt werden, aber immer noch geschützt!
Eine andere Frage
ist die Bewässerung: Karotten muss man regelmäßig gießen, aber in welchem Takt und in welcher Menge, muss man der Bodenbeschaffenheit entsprechend feststellen. Wir bewässern unseren Garten in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag.
- Und dann kommt auch die Frage von Schatten und Sonne: welche Pflanze bevorzugt welchen Standort?
Mareike: Ich werde mein Sortiment beibehalten. Blumenkohl, grünen Kohl bzw. Rotkohl erneut probieren, bloß vielleicht an einem anderen Standort. Eine wichtige Frage sind Mischkulturen: was passt gut zusammen? In manchen Fällen ist Mais praktisch. Aber wie sollen wir die Reihen anordnen, damit Mais zu gewissen Tageszeiten Schatten auf die Pflanzen wirft?
Ja, es gibt Symbiosen,
die ganz gut zur Geltung kommen. Gute Nachbarn und schlechte Nachbarn. Zum Beispiel Tomaten und Kartoffeln stören einander… Insekten und Parasiten zu bekämpfen ist wieder ein anderes Gebiet.
- Was für Erzeugnisse kennzeichnen diese 2 Jahre Gartenarbeit auf dem Bauernhof?
Mareike: Vieles haben wir natürlich frisch verzehrt. So ist alles am feinsten! Die Kürbisse lege ich ein oder koche davon Suppe. Aus dem Kraut, das ich retten konnte, habe ich Salat gemacht, ungarisch „Káposztasaláta“. Aber nur wenig
Tomaten und Rote Beete habe ich für den Winter eingekocht. Mangold und Spinat habe ich eingefroren
Von den Erdbeeren haben wir 50 Kilo dieses Jahr geerntet, daraus wurde zum größten Teil Marmelade gemacht und auch eingefroren. Grüne Bohnen habe ich eingekocht und eingefroren.
Christian: Von unseren Trauben haben wir Gelee und Saft gemacht, nächstes Jahr wird aber auch Palinka gebrannt. Aus den Maulbeeren ebenso Marmelade und teils Eingefrorenes um es später zu verarbeiten. Aus den Holunderblüten Gelee und Sirup.
Wir wünschen unseren Neubürgern viel Spaß und Erfolg bei der Gartenarbeit!
Info: 0036707912476, 00491727066613
Lajos Káposzta