Ahnen erkunden
Der Verein „Arbeitskreis ungarndeutscher Familienforscher (AKuFF) wurde 2000 in der südungarischen Kleinstadt Baja gegründet. Dieses 25-jahriges Jubiläum wurde am letzten Oktoberwochenende in der Stadt mit einer Mitgliederversammlung und wissenschaftlichen Vorträgen gefeiert.
Das Hauptziel des Vereins
ist die Förderung des Informationsaustausches durch die Verbindung der Forscher, die sich durch gegenseitiges Kennenlernen der Forschungsergebnisse, fachliche Hilfeleistung und Sicherung des wissenschaftlichen Hintergrundes zur Forschung realisiert.
Der Grundgedanke und der Anreiz
zur Gründung stammten vom deutschen Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher aus Sindelfingen. So war es selbstverständlich, dass das erste Grußwort diesmal von seiner Leiterin, Dr. Hertha Schwarz, kam. Nach ihrer humorvollen Rede überreichte sie eine Spende von 300 € für die weiteren Forschungen und eine Einladung zu einer Käsespätzle. Aber dieses Gericht hätte der ungarische Gründer und Obmann, Dr. Kornél Pencz, selbst zubereiten sollen, wozu das Brett hiermit feierlich überreicht worden ist.
Einige besondere Gäste
Vorstandsmitglied des österreichischen Partnervereins „Familia Austria“, Angelika Schmalbach würdigte die 25 Jahre wie eine Ehe. Dieses Jubiläum bedeutet einen Meilenstein, und einen neuen Ausgangspunkt — stellte sie fest.
Mag. Markus Pasterk, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Familien- und regionalgeschichtliche Forschung analysierte diese Arbeit aus mehreren Aspekten. Man muss nicht nur die Namen in den Registern entziffern, aber auch das Gedächtnis der Generationen aufbewahren. Man hält so die Geschichten der Generationen in Evidenz.


Vereinsobmann Dr. Kornél Pencz
zog eine kurze Bilanz der Ergebnisse des 25-jährigen Bestehens des Vereins: 160 Mitglieder, Konferenzen und Tagungen im ganzen Land, Publikationen und einzelne Hilfen den Forschern. Er hat selbst 2.000 eingetragene Namen mit seiner Frau zusammen als ihre Ahnen gefunden. Die Mitglieder motivieren einander und geben den Kollegen einen besonderen Anreiz, damit sie diese Erfahrungen in ihren Recherchen verwenden und publizieren können. Acht Bücher und 50 zweisprachige Hefte („AKuFF-Bote“) erschienen durch die effektive Mitwirkung und Finanzierung des Vereins.
Aus den Daten und Dokumenten kommen alte Geschichten, Lebensweisen, finanziellen und religiösen Verhältnisse, bzw. Tragödien hervor. Eine besonders traurige Epoche bedeuten die 1940-er Jahre: Krieg, Gefangenschaft und Vertreibung der Deutschen. Viele Familien sind einfach verschwunden, andere mussten anderswo ein neues Leben beginnen. Eine neue Hoffnung brachten aber der politische Wechsel 1990, die Digitalisierung und der Aufschwung der Familienforschung in Europa.
Auszeichnungen
Die Tagung wurde mit Ehrungen, Auszeichnungen und wissenschaftlichen Vorträgen fortgesetzt. Der Obmann hat sich bei den Förderern und den ersten Mitgliedern von AKuFF mit Urkunde und Anstecknadel bedankt. Zu den ehrwürdigsten Wissenschaftlern im Komitat Bács-Kiskun gehört dr. Mihály Sövény, Ortshistoriker aus Almasch / Bácsalmás, der zu der Ahnenforschung in den letzten Jahrzehnten methodisch und inhaltlich sehr viel beigetragen hat.
Die höchste Auszeichnung des Vereins ist das Genealogenkreuz in Gold. Es hat mit ihrer unermüdlichen Tätigkeit im Vorstand Andrea Knoll-Bakonyi verdient.
Wie in der Laudatio bekannt gegeben worden ist, ist die ausgezeichnete Dame als Schatzmeisterin besonders in der Büroarbeit aktiv. Dr. Pencz hat hervorgehoben, dass „ohne die Mitwirkung von Andrea unsere Arbeit kaum zu finanzieren wäre. Sie weiß am besten, woher man Fördergelder für unsere vielfältige Tätigkeit beschaffen kann!“
Der „Überraschungsgast“
war ein besonderer Showman des ungarischen öffentlichen Lebens, der Humorist Sándor Fábry. Was man von ihm wissen muss: seine Familie stammt aus dem nordungarischen, heute nordslowakischen Zipserland (ung.: Szepesség“). Die dortigen Deutschen mussten das ihr Land nach dem 2. Weltkrieg verlassen, aber ihre Nachkommen leben auch in Ungarn. Fábry ist Deutschlehrer und Reiseleiter mit Hochschulabschluss. Seine „Abenteuer“ und „seltsamen Erlebnisse“ haben das etwa hundertköpfige Publikum wirklich lustig gemacht.
Zwei wissenschaftliche Vorträge
haben die Veranstaltung auch bereichert. Dr. Márta Fata, pensionierte Mitarbeiterin von Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen hielt ihre Präsentation über die Auswanderung und Migration der Deutschen im 18. Jh. Anschließend stellten Beata Pallai-Weber und Ilona Pencz-Amrein ihr neulich erschienenes Buch über die Auswanderung aus den Ortschaften des Bistums Fulda nach Ungarn im 18. Jh. vor.

Lajos Káposzta





Das Hauptziel des Vereins
Einige besondere Gäste

Auszeichnungen





