Ja, wir sind bereit, die kleinen Frischlinge im Winter aufzunehmen
— sagt der Wildhüter, Vilmos Szomor. Der junge Mann arbeitet bei der Soltvadkerter Jagdgesellschaft und beginnt seine Arbeit morgens im Wald. Wir haben ihn zur Tierfütterung begleitet. Dieses Mal fuhr er Mais zu den Futterstellen, damit Rehe, Hirsche und Wildschweine nicht hungrig bleiben und im Winter abwandern müssen.
Ja, unser Jagdrevier ist nicht sonderlich gut, weil sich hier viele Weinberge, Obstgärten und Ackerflächen befinden, sagt Vilmos. Aber auch wir vertreten einen Zweig der Landwirtschaft und wir wollen erreichen, dass unser Wildbestand sich in den Wäldern, den Schilfdickungen und auf den Wiesen wohlfühlt.
Mein Kollege hat letzte Woche Äpfel und Heu hierhergebracht.
Zu meinen Aufgaben gehört jetzt auch die Kontrolle des Wassers in den kleinen Becken, obwohl das eher sommers wichtig ist. Hierher lege ich ein Salzstück aus, das ist für jedes Großwild ein Leckerbissen und ergänzt das Futter. Und natürlich Meis: das wird besonders bei den Hochsitzen ausgestreut. Das hält die Tiere in der Gegend.
Im Januar bereiten wir uns auf die Ankunft der Wildschweinfrischlinge vor, die Ende Februar geboren werden. Einige Tage später laufen sie schon mit ihrer Mutter, aber die älteren „Brüder“ achten nicht auf ihre Futteransprüche.
Es kommt häufig vor, dass die Frischlinge einfach weggestoßen werden. Deshalb bauten wir solche Futtertröge, die einem Käfig ähnlich sind. Die Kleinen können hineingehen und in Ruhe ihren Mais fressen, während die größeren Exemplare draußen bleiben müssen. Droht Gefahr, geben sie ein Signal und die Tiere verschwinden in der Dickung. Wildschweine sind ja sehr vorsichtig! Aber die Jagd beginnt erst später! Wir warten ab, bis alle stark und groß werden…
Vilmos hat uns verraten, dass er mit der deutschen Sprache in der Schule nicht besonders befreundet war. In seinem neuen Amt kommen jedoch jeden Monat ausländische Jäger, vor allem aus Österreich. So ist er gezwungen, seine Sprachkenntnisse aufzufrischen und zu erweitern. Er sieht jetzt schon den Nutzen der Sprache und freut sich, mit den ausländischen Gästen kommunizieren zu können.
Lajos Káposzta