Berühmte Ungarndeutsche: Ferenc Lehár

Obwohl in dieser Serie die deutschstämmigen Ungarn vorgestellt werden, die zur ungarischen Kultur als „Fremde” wesentlich beigetragen haben, kommen wir heute zu einem Komponisten, der zwar ein Ungar (Magyar) war, dessen Operetten aber in beiden Teilen der Österreich-Ungarischen Monarchie bekannt waren. Zweisprachig geschrieben und zweisprachig gesungen in Budapest und Wien, sogar in München und in Klausenburg/Kolozsvár (heute: Cluj, Rumänien).

Ferenc Lehár

Komponist und Dirigent

(1870-1948)

Sein Vater war als Kapellmeister tätig, nämlich bei der Armee. So geriet die Familie von seinem Geburtsort Komorn/Komárom 1880 nach Budapest, wo der junge Ferenc seine ersten Musikstunden nahm. Die Fortsetzung erfolgte in Prag, dann in Wien. Da er auf den Spuren des Vaters auch beim Militär tätig wurde, dirigierte er in Losonc (Oberungarn), Pola und Triest (beide in Istrien). Seine Laufbahn als Komponist begann mit deutschsprachigen Operetten, die aber auch in Ungarn und Bayern großen Erfolg ernteten. Zwischen 1926 und 1938 lebte Lehár in Berlin, nach dem Krieg in Zürich, und erst kurz vor seinem Tod kehrte er nach Österreich zurück. Er starb in Bad Ischl.

Einige seiner berühmtesten Operetten: Die lustige Witwe (1905), Der Graf von Luxemburg (1909), Die Lerche (1918).