Wir stellen vor: Hans Knipf, Korbflechter und Musiker

Eine Attraktion

der ungarndeutschen Kulturtage ist, wenn altes Handwerk und „schwäbische“ Volksmusik dargestellt werden. Ein „Zimmermaler“/Anstreicher, der beides gut beherrscht, ist Hans Knipf aus Waschkut (Vaskút – Komitat Bács-Kiskun). Er hat das Korbflechten und auch das Musizieren von seinem Großvater gelernt.

Diese Ziehharmomika ist mehr als hundert Jahre alt. Sie hat nur Knöpfe. Wenn ich sie drücke, gibt sie andere Töne als beim Ziehen. Ich heb‘ selbst gelernt, nur zugeschaut, wie mein Großvater spielt. In Waschkut ist an Tanzgruppe und da tue ich auch a bissl‘ musiziera‘. Nota‘ konn ich net lesa‘, es geht ner von die Ohra‘. Die alten Liedr kenna‘ ner die älteren Leit‘, aber ich möchte diese den jüngeren weitergeba‘.

  • Wo lernen die Ungarndeutschen diese alten Lieder noch?

In der Schule kenne‘ sie auch a‘ bissl‘ lerna‘, und in der Tanzgruppe. Aber nur die das wolla‘.

  • Wann flechten sie die Körbe?

Da ich Zimmermaler bin, heb‘ ich im Windr net so viel Arbeit. So mach‘ ich Handarbeit. Der Rohstoff ist Wiede/Weide, die man im Herbscht abschneida‘ hot. Man konnte das schon flechta‘. Wenn das getrocknet hot, musste man das wenigstensch drei-vier Täg‘ im Wassr ei‘woicha‘. So lässt es sich biega‘.

  • Für welche Zwecke konnte man diese Körbe verwenden?

Früher hat man diese Körber besser genutzt, man hot zum Besipiel Kukurutz und Schiersach ‘neigebrocht (Heizmaterial). In jeder Familie kunnte man das machen, im Kühestall, net in der Stuwe: Besebinda‘, Korbgflechta‘ — diese wora‘ die Winterarbeit. Und da fehlten der Wein, die Musik und der Tanz auch nicht!

Lajos Káposzta