Es war Frühling!
Ein sonniger Frühlingstag. Wir spazierten in der Puszta von Soltszentimre / Komitat Bács-Kiskun. Und dann einmal kam uns die Schafsherde entgegen. Ein spektakuläres Ereignis!
Dort begegneten wir dem Schäfer (ung: „juhász”), László Gudmon, der seine 1000-köpfige Schafsherde mit Hilfe seines Puli Schäferhundes hütete. Eine uralte ungarische Hunderasse, von der ein Welpe sogar 100.000 HUF kosten kann. Wertvolle Arbeit, hoher Preis.
Dann den schönen Frühlingstag ausnutzend, saß der Mann am Rande eines Weingartens. Er brauchte nicht viel tun, die Herde weidete still auf der Wiese, der Hund saß an seinem Rücken. Er war zufrieden, vor einigen Stunden kam ein Lamm auf die Welt und es konnte sich schon auf die eigenen Füße stellen. Die anderen Schafe standen um das Lamm herum und schützten es.
Plötzlich klingelte das Telefon des Schäfers, das Mittagessen ist bald fertig — sagte seine Frau aus dem etwa 500 Meter entfernten Haus. Na los, auf einen Wink begann der Puli, die Schafe nach Hause zu treiben. Diszipliniert, schnell, voller Tatkraft im Blut. Die tausend Schafe strömten auf den Hof, in ihren „Karám”/Pferch, um Mittagspause zu machen.
Wie der Hirt erzählte, macht er diese Arbeit seit 40 Jahren. Das ist sein Familienerbe und die Fortsetzung einer uralten „Juhász-Traditon” in Ungarn.
Lajos Káposzta