Hilfe für Kinder in den nordöstlichen Karpaten

Ja, es ist bitter nötig

– dort leben die ärmsten Familien des Karpatenbeckens. Die Löhne sind hier am niedrigsten und der Anteil der Roma-Bevölkerung, Arbeitslosigkeit und Armut sind am stärksten.

Aber warum gerade in den nordöstlichen Karpaten, auf Ungarisch “Kárpátalja”?

Diese Region gehörte bis 1920, dann zw. 1939 und 1944 zum Königreich Ungarn. Nach dem II. Weltkrieg nahm die Sowjetunion dieses Gebiet in ihren Besitz. So geriet die Großmacht in das Karpatenbecken und damit in direkte Nachbarschaft mit Ungarn.

Als sich die Sowjetunion  Anfang der 1990-er Jahre auflöste, hätte Ungarn einen Anspruch auf diese Region, aber — bisher nicht vollkommen geklärt, warum — gehörte sie dann zur Ukraine.

Wollte das kleine Ungarn vielleicht eine gute, nachbarschaftliche Beziehung zur großen Ukraine pflegen? — ja, wahrscheinlich. Aber in der Ukraine geht es immer mehr bergab. Im Verlauf der langen, sehr spezifischen Auseinandersetzungen mit Russland gibt es kaum Quellen für soziale Zwecke im Budget. Und so erhält dieser „Bezirk hinter den Karpaten“ von Kiew immer weniger Geld…

Dort lebt eine 150.000 Einwohner zählende ungarische Minderheit. Die Ukrainer sind in der Mehrheit, aber sie leben ebenso arm… Die Zigeuner bilden eine eigene Volksgruppe, aber einige bekennen sich zu den Ungarn oder zur rumänischen Minderheit. Also wir sprechen hier von einer multiethnischen Gesellschaft. Was dabei gleich ist trägt den Namen Armut.

Besuch bei bedürftigen Familien mit Aktivisten in der Ukraine

Tamás und Evelin

haben sich bei einem der Stammtische von Eva-Marie Meissner im Sommer vorgestellt. Das junge Ehepaar gehört zu den Aktivisten der Soltvadkerter reformierten Kirche, die an den Hilfsaktionen für Kinder in der Ukraine regelmäßig teilnehmen. Sie sammeln seit Jahren Hilfsgüter und fahren sie in die ostungarische Stadt Debrecen, wo die Zentralstelle der Hilfsorganisation tätig ist. Von dort werden diese Spenden regelmäßig sortiert, in die Ukraine transportiert und dort durch Aktivisten verteilt.

Sie waren auch schon dabei und beim Stammtisch erzählten sie über die berührenden Begegnungen mit den dortigen, völlig verarmten Leuten. Die ukrainischen Partner der Hilfsorganisation verfügen über Namens- und Adresslisten der Bedürftigen. Es ist ihnen auch bekannt, wer was in welcher Menge benötigt. Man will nämlich vermeiden, dass einige Familien die Hilfsgüter in der nächsten Woche auf dem Markt verkaufen…

Besuch von Evelin in einem Kinderheim. Die Eltern haben von diesen Kleinen schon abgesagt….

Jetzt gibt einen Notfall!

Der ukrainische Staat hat bekanntgegeben, er wird seine Grenzen ab 23. Oktober wegen der Pandemie schließen. Das bezieht sich auch auf die gemeinsame Grenze mit Ungarn. Das bedeutet auch, dass eigentlich gerade in den kalten Monaten keine Hilfsgüter in die Ukraine transportiert werden dürfen.

Sammelaktion bis zum 19. 10. 2021 – das ist am Dienstag

Evelin und Tamás Zsikla haben informiert, dass sie mit bisher gesammelten Gütern eine Fahrt nach Debrecen am Mittwoch, den 20. Oktober unternehmen. Das wäre eine große Hilfe für die Bedürftigen in den nächsten Wochen.

Das Ergebnis einer früheren Aktion

Was ist begehrt?

An die Adresse des Farbenladens des Ehepaares kann man bis Dienstag, den 19. Oktober, folgende Produkte liefern und dort abgeben:

Haltbare Lebensmittel,
Reinigungs- und Desinfizierungsmittel,
Windeln und Körperpflege für Babys,
Gebrauchsmittel für Kleinkinder (Babyflasche, Zahnbürste, usw.)

Bitte jetzt keine Kleider!

Adresse: H-6230 Soltvadkert Petőfi utca 26.

Öffnungszeiten des Ladens ohne Mittagspause: von 7.00 und 17.00 Uhr.

Info Deutsch: 0036209466727

Liebe Freunde und Landsleute, jetzt ist es schlicht Zeit, zu helfen!

Mit Dank für jede Unterstützung!       

P.S. Der nächste deutschsprachige Stammtisch findet ebenfalls am 19. Oktober, ab 17.00 Uhr im Restaurant „Venyige Etterem“ von Soltvadkert statt.

Ich freue mich auf Sie! Mit herzlichem Gruß            Ihre Eva-Marie Meißner 

Einladung zum Soltvadkerter Stammtisch