Lajosch‘ Geheimnisse: Stromrechnung, ermäßigter Strompreis

Probleme und ihre Lösungen

Ich arbeite häufig als Dolmetscher. Insofern habe ich sehr häufig intensiven Kontakt zu diversen Ämtern; Rathäuser und andere Behörden, um den Westeuropäern zu helfen, die sich in Ungarn niedergelassen haben. In diesem Artikel nun geht es um das Thema Stromkosten.

Stromrechnungen, Stromzähler und Strompreise

Nach Erwerb der Immobilie, in Ungarn, ist es auch erforderlich, die Dokumente / Unterlagen, bei den Versorgungsunternehmen, auf den neuen Eigentümer, zu aktualisieren. Hier handelt es sich um Wasser, Strom, Gas und Müllabfuhr. Dazu ist es erforderlich, als Eigentümer, bei den Versorgungsunternehmen, persönlich zu erscheinen.

Warum persönlich?

Es ist besser, einige Fragen beim zuständigen Amt „face to face“ zu klären. Aufgrund meiner Erfahrungen und der Analyse, der bisherigen Energierechnungen, ist dringend Handlungsbedarf angesagt z. B.:

  • Sind die Kosten bekannt und akzeptabel?
  • Ist der Zahlungszeitplan und die -Methode den jetzigen Kundenwünschen entsprechend? (monatlich, jährlich, pauschal oder immer nach vorheriger Anmeldung)
  • Wann und wie lange wird sich der neue Eigentümer in der Immobilie aufhalten? Hält er sich ständig in Ungarn auf oder fährt manchmal nach Hause?
  • Gibt es Möglichkeiten diese Kosten „irgendwie“ zu reduzieren?

Das Thema Stromkosten

hier einige Beispiele, bei denen rechtzeitiger Handlungsbedarf erforderlich gewesen wäre, um erhebliche Kosten zu vermeiden:

Die Familie X lebt seit einigen Wochen auf dem Bauernhof, in der Tiefebene, den sie von einer anderen Familie gekauft hatte. Die vorherigen Eigentümer lebten dort nicht ständig, also nur gelegentlich, in der Zeit von April bis Oktober. Die Umschreibung der Stromrechnung fand vor 2 Wochen statt, es tauchten aber sehr bald Fragen, seitens der Familie X, auf.
Wir haben deshalb gemeinsam das MVM-Büro, also den Kundendienst der Stromwerke, aufgesucht.

Was kam da zum Vorschein?

Der Bauernhof verfügte nur über einen Stromzähler. Das fanden wir sehr seltsam. Warum hatte der vorherige Eigentümer nicht zwei Stromzähler, nämlich einen für den normalen Strom (Beleuchtung, Waschmaschine, Spülmaschine, Elektroherd, Heizung, Fernseher, Computer und andere Haushaltsgeräte) und einen zweiten für den sogenannten „gesteuerten Strom“ („vezérelt áram“). Dieser ist z. B. für Boiler, also zur Erzeugung von Warmwasser.

  • Weshalb ist zweiter Stromzähler, für einen Boiler, sinnvoll?
    • Warmwasseraufbereitung ist teuer, wobei es, im Grunde, eigentlich zumeist keine Rolle spielt, zu welcher Tages-/Nachtzeit die Warmwasseraufbereitung erfolgt
    • Dieser „gesteuerte Strom“ (Früher „Nachtstrom“, Ungarisch „éjszakai áram“): wird über diesen 2. Zähler bereitgestellt, immer dann, wenn Strom, im Netz, „übrig“ ist. Dieser Strom ist günstiger und man kann hier einiges sparen, hier einige Minuten und dort evt. 1 Stunde. Das summiert sich!
    • Mangels dieses 2. Zählers können die Stromkosten eines Haushaltes sehr hoch sein, also um 20-30.000 HUF / Monat oder leicht auch mehr. Das aber war der Familie X nicht bekannt.

Das Problem

Bei unserem Termin, im MVM-Büro, legten wir ein Photo des Stromzählers vor (aktueller Zählerstand). Nun zeigte es sich, dass, in den vergangenen 2 Wochen, 164 KWh verbraucht worden waren, also hochgerechnet ca. 330 KWh / Monat. Hinzu kommt, dass die Familie X, bei diesem hohen Verbrauch, oberhalb des gedeckelten Verbrauchswertes liegt, was insofern mit weiteren Kosten verbunden ist – zu viel Verbrauch und damit über der staatlichen Förderung.

Welche Förderung – und wie kann man diese nutzen?

Die Antwort: Wenn der jährliche Stromverbrauch, eines Haushaltes, innerhalb einer festgelegten Größenordnung liegt, zahlt dieser Haushalt nur den sog. „gedeckelten Preis“

Bei einem Stromverbrauch, von nicht mehr als 2.523 KWh pro Kalenderjahr, das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 210 KWh pro Monat, erhält der Haushalt den Strom zu einem günstigeren Preis (zu einem gedeckelten Preis). Liegt der Verbrauch über diesem Wert, sind höhere Stromkosten zu zahlen.

  • Für den Monat März 2025 z. B. beträgt der derzeitige gedeckelte Preis:
    36 HUF / KWh – bei dem sog. „Nachtstrom“ sind es 23 HUF / KWh. Wichtig: darauf kommen in der Rechnung noch andere Kosten (Stromleitungsgebühr, Garantiegebühr, pauschale Dienstleistungen für Notfall, usw.)
  • Oberhalb dieses günstigen Tarifes beträgt der Preis / KWh: 70 HUF, man müsste also ca. das Doppelte bezahlen!

Anmerkung: wenn der Haushalt diese Werte überschreitet (erhöhter Verbrauch), wird der Strom nicht automatisch abgeschaltet, sondern die Stromrechnungen sind dann entsprechend höher, als vorher.

Mein Lösungsvorschlag, in Zusammenarbeit mit MVM

Familie X erhält, entgegenkommender Weise, den günstigen Tarif, aber mit der Bedingung, sehr zeitnah einen 2. Zähler montieren zu lassen.

  • Die nun festgelegten Schritte:
    • Ein Strominstallateur überprüft das derzeitige System im Haushalt unter anderem: Stromkasten, Kabel und Kabellängen, Boiler-Typ. Es wird geprüft, ob die Voraussetzungen, für einen 2. Zähler, gegeben sind.
    • Die Stromwerke haben uns einen Antrag, für den 2. Stromzähler, übergeben, welcher ausgefüllt werden muss.
    • Dieser Antrag wird dann in der Zentral geprüft und bearbeitet. Alle erforderlichen Schritte werden festgelegt und aufgelistet. Hier werden auch Fristen festgelegt und die Kosten der Montage, mindestens 150-200.000 HUF.
    • Die Erfahrung vieler „Neubürger“:
      Die Kosten, für den Um-/Einbau, amortisieren sich innerhalb von zwei Jahren.

Eine weitere Idee:

Im Interesse eines geringeren Stromverbrauches, sollte der neue Eigentümer den vorhandenen Boiler von einem Fachmann reinigen lassen. Durch die die Entkalkung / Reinigung wird der Stromverbrauch z. T. deutlich reduziert – die Warmwasseraufbereitung erfolgt schneller und mit weniger Energieverbrauch.

Ich hoffe, ich konnte, mit meinen Vorschlägen, unseren „Neubürgern“ weiterhelfen…

Mit freundlichen Grüßen: Lajos Káposzta, Dolmetscher — 0036209466727

Der Gasdruckregulierer