Ab dem 16. März sind – gemäß der Regierungs- und Ministerialbeschlüsse vom 14. März – auch am Valeria-Koch-Bildungszentrum in Pécs die Grundschule, das Gymnasium, das Schülerwohnheim sowie einer der zwei Kindergärten geschlossen, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Im anderen Kindergarten, bzw. auch in der Schule wird die Notbetreuung von jeweils 6-7 Kindern gewährleistet. An der Schulmensa wird das Essen auf Wunsch für 60 Personen gesichert.
Die Mehrheit unserer Lehrkräfte befindet sich im außerschulischen Dienst und es wird digitaler Unterricht angeboten. Unsere SchülerInnen werden seit Montag mit Arbeitsmaterialien versorgt, es gibt bereits auch Onlinephasen im Unterricht. Unsere LehrerInnen haben in den letzten Tagen sehr engagiert mit den Vorbereitungen angefangen, um eine möglichst reibungslose Umstellung zu garantieren. Mehrere Kollegen haben ihre Hilfe angeboten und unterstützen die anderen bei dem Umgang mit Online-Plattformen.
Wir möchten aus der außergewöhnlichen Situation das Beste machen: alle Teilnehmer (Lehrer-Schüler-Eltern) korrekt informieren, einander unterstützen und uns gegenseitig helfen. Wir suchen die digitalen Plattformen und Kanäle, wo die Kommunikation mit den Schülern und der Austausch von Materialien effektiv und möglichst einfach funktionieren kann. Es ist von enormer Bedeutung, dass die Schüler einen geregelten Arbeitstag haben, ihre Zeit sinnvoll nutzen und ihre Aufgaben richtig einteilen. Wir versuchen sie mit einer angemessenen Menge von Aufgaben zu versorgen, um sie entsprechend zu fördern und auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten. Sie dürfen aber dabei den Spaß am Unterricht nicht verlieren!
1. April 2020
Mittlerweile sind die Türen des Bildungszentrums seit drei Wochen geschlossen. Seitdem sichert das Internet die Verbindung zwischen den Lernenden und den Lehrenden, aber auch der Kontakt zwischen Freunden, Großeltern und Enkelkindern, vereinzelt (z.B. bei Familien, wo die Eltern Ärzte sind) zwischen Kindern und Eltern erfolgt über dieses Medium.
Die Schüler müssen neue Probleme bewältigen: Einen effektiven Tagesablauf entwickeln und einhalten, die über verschiedene Plattformen eintreffenden Aufgaben sortieren. Das Abitur, das vorgezogene Abitur, die Grundprüfung und die mündliche DSD I Prüfung stehen bevor, auch wenn wir über das Datum und die Form noch nicht Bescheid wissen. Die Lernenden vermissen immer mehr ihre Freunde, und zu allem Übel muss man auch noch zu Hause bleiben.
Aus Erfahrungsberichten unseres Lehrerkollegiums wissen wir, dass die SchülerInnen unterschiedlich mit den Aufgaben zurechtkommen, einige schaffen den Lehrstoff schneller und sind der Ansicht, dass der digitale Unterricht effektiver ist, und ihnen demzufolge mehr Zeit für anderwärtige Tätigkeiten übrigbleibt. Andere wiederum kommen mit dem Zeitmanagement schwieriger zurecht, oder ihnen fehlt die ausführliche Erklärung durch die Lehrer, und benötigen deshalb mehr Zeit für die Aufgaben.
Die Meisten aber konnten sich laut Rückmeldungen den neuen Umständen und Herausforderungen zufriedenstellend anpassen. Es freut uns zu sehen, dass nach den anfänglichen Schwierigkeiten die Plattformen zur Kontakthaltung und zum Unterrichten (per Facebook, Google Classroom, Redmenta, Skype, E-Mail, Messenger) immer besser funktionieren. Die Vielfalt der bei uns angewendeten Kommunikationskanäle ist sicherlich nicht so einfach, aber sie ist einerseits auch durch das unterschiedliche Alter unserer Schüler bedingt, andererseits resultiert daraus auf lange Frist ein größeres Innovationspotential für unser Bildungszentrum.
Die meisten Schüler schicken ihre Aufgaben rechtzeitig zurück und geben sich Mühe, ihren selbstauferlegten Terminplan einzuhalten. Am Anfang gab es auch Probleme mit der Menge der Aufgaben für eine normale Unterrichtstunde, bzw. mit der Menge und Abgabefrist der Hausaufgaben. Diese nähern sich immer mehr der Realität und wir hoffen, dass sich unsere Schüler weder unter- noch überfordert fühlen.
Wir versuchen unsere SchülerInnen zu motivieren, sie sollen sich auf die positiven Errungenschaften der neuen Unterrichtsform fokussieren: neue Methoden, IKT-Kompetenzen, effektiverer Unterricht und nicht zuletzt Selbstständigkeit.
An ihre Lehrer können sie sich jederzeit wenden, dazu werden sie von uns ständig ermutigt. Darüber hinaus bekommen sie permanente Unterstützung von unserer Schulpsychologin und der Sozialarbeiterin, die unsere Schüler mit motivierenden und praktischen Ratschlägen versorgen.
Auch für die Eltern ist diese Situation eine Herausforderung, sie müssen nicht nur arbeiten, sondern auch mit ihren Kindern lernen, dies ist bei Schülern der Unterstufe wahrscheinlich unvermeidbar. Zu was für einem Wirrwarr das führen kann, darüber können unsere Kolleginnen – beim Online-Unterricht von mehreren eigenen Kleinkindern umgeben – ein Lied singen.
Die wichtigste Formel lautet weiterhin: zu Hause bleiben und damit helfen!
Ágnes Amrein-Pesti, Institutionsleiterin und Ágnes Hertrich, Schulleiterin