Der Bändertanz

Ungarndeutsches Kulturgut

Im Komitat Bács-Kiskun ist es in vielen ungarndeutschen Dörfern Herzenssache, die Kultur der Ahnen zu pflegen. Ein wichtiger Faktor ist dabei das Erlernen des deutschen Volkstanzes. Bácsbokod befindet sich an der Südgrenze des Komitats und heißt Deutsch Wikitsch. Die Jugendtanzgruppe besteht seit 11 Jahren, die Leiter sind Balázs Engi, Rita Krix und Leila Busa-Lednyák. Die Tanzaufführungen finden regelmäßig bei Kulturtagen, Dorffesten und geselligen Veranstaltungen statt. Die Choreographien — Schwäbische Tänze, „Lustig-lustig“, Im schwäbischen Wirtshaus, usw. — sind beim Publikum sehr beliebt. Die Jugendlichen können sie sowohl mit CD- als auch mit Live Musik begleitet, aufführen.

Der Bändertanz

Ist eine Spezialität der Tanzgruppe aus Wikitsch / Bácsokod — Die Choreographie wird immer aufgeführt, sie ist sehr spektakulär und erfreut sich großer Beliebtheit. Sie stammt jedoch nicht aus diesem Dorf und stammt auch nicht von hier.

Woher dann?

Wie es in der lokalen „Oral Historie“ (also in den inoffiziellen Mitteilungen von den kleinen Gassen) heißt, hätte jemand diesen Tanz in einer Fernsehsendung erlebt, genau angeguckt, vielleicht auch aufgenommen — und dann hier, an Ort und Stelle, den Jugendlichen beigebracht. Der Tanz soll zwar donauschwäbisch sein, wurde aber in Südamerika, bei den dortigen deutschen Zuwanderern, gefilmt. Welche Zusammenhänge zwischen Deutschen und Südamerikanern bestehen, kann man nicht mehr nachvollziehen. Aber Bänder, Kreisel, schwäbische Musik…?

Schlussfolgerung

Wir sind uns einig, dass sich die Jugendlichen beim Tanz lustig beäugeln! Das ist typisch donauschwäbisch …. Und so ist auch die Botschaft des Tanzes unmißverständlich! Ein schöner Beweis, wie uns Kultur über Zeit und Raum hinaus verbindet! Dafür den Tänzern ein herzlicher Dank!

Lajos Káposzta — Eva-Marie Meissner

Satiren eines Deutschen aus der Woiwodina (heute: Nordserbien)