Beschämende Berichte über Hoteldiebstähle vor der Pandemie in Ungarn
Das Internetportal szallas.hu (Ung: „Unterkunft“) führte im Juli 2020 eine Umfrage in Hotels durch und interessierte sich vor allem dafür, ob es weiterhin Hoteldiebstähle gibt und was die Gäste bevorzugt mitgehen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass inländische Touristen – bewusst oder unbewusst – meist Handtücher der Hotels einpacken.
„In neun von zehn Hotels ist es schon oft vorgekommen, dass die Gäste nicht nur ihre eigenen Sachen einpackten, als sie abreisten”, heißt es auf dem Portal.
An der Umfrage beteiligten sich 482 Hotels und Zimmervermieter. Dementsprechend breit gefächert war die Liste der aus der Unterkunft gestohlenen Gegenstände. Sie reichte von Handtüchern und Bettwäsche aus den Zimmern über Küchengerät, elektrische Geräte, Fernbedienungen bis hin zum eingebauten Küchenherd, ja sogar einem 250 kg schweren Basaltstein.
Jedes dritte Hotel erlitt im letzten Jahr einen Schaden aus Diebstählen in Höhe von 5000 HUF (etwa 15 Euro) pro Zimmer. Bei sechs Prozent von ihnen lag dieser Schaden über 20.000 HUF (fast 70 Euro) pro Zimmer. Aus der Mitteilung geht weiter hervor, dass aus einem Apartment alles an Haushaltsgeräten bis hin zum Herd ausgebaut wurde, was möglich war. Außerdem verschwanden Radio und ein LCD-Fernsehgerät. Ein Paar in einem anderen Hotel war sogar so dreist, sich mit der Begründung, der Koffer sei kaputt, vom Portier eine größere Kiste geben zu lassen um dann in dieser Kiste den Fernseher aus dem Hotel zu stehlen.
Andere Gäste wurden dabei ertappt, wie sie Gartenmöbel des Hotels in ihren Minibus packten oder mit einem aus Bettlaken gewundenen Seil die gestohlenen Gegenstände aus dem ersten Stock zu ihrem Auto herabließen.
Was war am teuersten? Man verzeichnet Gokarts, eine Münzsammlung im Wert von einer halben Million Forint, Gemälde und wertvolle Bücher, sowie 5 Doppelzentner Feuerholz (!). In Unterkünften auf dem Lande verschwanden die gesamte Ernte und – man glaubt es kaum – auch Toilettenpapier und –bürsten. Der Fantasie der Gäste sind bedauerlicherweise wahrlich keine Grenzen gesetzt – und dabei geben sich gerade die privaten Zimmervermieter so viel Mühe, es den Gästen schön zu machen.
K. L. — szallas.hu